Wer wird Präsident?
Video - 1999
© Offener Kanal Kassel / Hochschulfernsehen Univision
Wieder einmal lief die Wahl der künftigen Hochschulleitung der GhK nicht reibungslos ab. Diesmal begann die Diskussion bereits mit der Frage, welches Gremium die/den künftigen Präsident:in eigentlich wählt. Nach dem 1998 von der rot-grünen Landesregierung in Kraft gesetzten Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes sollten die Gremien der Hochschule im Mai 1998 neu gewählt werden und statt des Konvents wäre ein erweiterter Senat mit einer Drittelparität von je 20 Professor:innen, Student:innen und Mittelbauvertreter:innen das Wahlgremium gewesen. Während die Student:innen das neue Verfahren begrüßten, regte sich in der GhK Widerstand, da nach der neuen Regelung nicht nur die absolute Mehrheit notwendig gewesen wäre, sondern auch die Mehrheit der Stimmen der einzelnen Gruppen. Nach der Landtagswahl im Frühjahr 1999 ließ die neue schwarz-gelbe Landesregierung erkennen, dass das Hochschulgesetz schon bald wieder geändert würde. In Übereinstimmung vom Wahlvorstand der GhK und dem Kanzler wurden die vorgesehenen Gremienwahlen abgesagt und die neue Landesregierung ermöglichte eine Präsidentenwahl durch das bestehende Wahlgremium, den Konvent. Die Wahl verzögerte sich daher bereits im Vorfeld. Nach dem Ausscheiden von Hans Brinckmann aus dem Präsidentenamt wurde die Hochschule nun für über ein Jahr von den beiden Vizepräsidenten Heide Andres-Müller und Herbert Haf sowie Kanzler Dr. Hans Gädeke geleitet. Denn auch die im Dezember 1999 stattfindende Wahl, für die aus 13 Bewerber:innen drei Kandidaten, die sich im Beitrag des Hochschulfernsehens vorstellten, im Rennen waren, scheiterte. Anders als 1988/89 gab es im Konvent keine zwei festen politischen Gruppierungen mehr, sodass der Ausgang der Wahl von Beginn an ungewiss war. In zwei Konventssitzungen mit je drei Wahlgängen erreichte keiner der drei Bewerber, gegen die es jeweils unterschiedliche Vorbehalte gab, die erforderliche Mehrheit der Stimmen, zugleich zog keiner die Bewerbung zurück. So blieb nur die Neuausschreibung mit der Wahl im Sommersemester 2000.