Selbstständige Kunsthochschule?
Die Hochschule für bildende Künste war 1971 in die Gesamthochschule integriert worden, denn auch Kunsthochschulen sollten Teil des Modells Gesamthochschule sein und man erhoffte sich in einigen Bereichen Ansätze zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Diese entwickelten sich nur zum Teil und die künstlerischen Fachbereiche sahen sich als Teil einer Universität oft schlechter ausgestattet als im Rahmen einer Kunsthochschule, die eigenständig mit dem Ministerium über ihre Ausstattung verhandeln konnte. Außerdem sahen sie sich in der Außendarstellung in der Entwicklung eines eigenen Profils eingeschränkt.
Angesichts der vorgesehenen Reduktion von 41 auf 30 Professuren in ihren Fachbereichen hatten sich die drei künstlerischen Fachbereiche Kunst, Produktdesign und Visuelle Kommunikation schon Ende 1996 dazu entschlossen, nach der Zusammenlegung nach gemeinsamer Teilautonomie innerhalb der Hochschule zu streben. Nach der Genehmigung durch die Gremien der Universität und durch das Wissenschaftsministerium trat im November erstmals der Kunsthochschulrat zusammen und wählte Prof. Reiner Kallhardt zum Gründungsdekan des neuen Fachbereichs. Gemeinsam mit dem neuen Kunsthochschulrat als Gründungsfachbereich sollte dieser nun die Geschäfte bis zu einer Rektorenwahl 2000 leiten und die Vereinigung der Fachbereiche sowie den Weg in die Teilautonomie vorbereiten, denn es galt, viele kontrovers diskutierte Fragen, unter anderem die Zukunft des Studiengangs Produktdesign zu lösen. Am 3. Februar 1998 stimmte der Konvent der Universität mit der nötigen Zweidrittelmehrheit der Schaffung einer teilautonomen Kunsthochschule zu.
Durch die Teilautonomie erhielt die Kunsthochschule im Vergleich zu anderen Fachbereichen mehr Eigenständigkeit in Fragen der personellen, inhaltlichen, finanziellen und räumlichen Ausrichtung.