Von der OE zum Fach- und Studienbereich

Textdokument - 1978

Vorschläge für die künftige Gliederung der integrierten Gesamthochschule wurden von der Projektgruppe schon in der Gründungsphase der Hochschule intensiv erarbeitet, einerseits lagen Modelle vor, die sich an disziplinären Zuordnungen orientierten, andererseits gab es Modelle, die die Hochschule stärker über die jeweilige Verantwortung für gemeinsame Studienbereiche strukturieren wollten. Letztlich blieb es weitgehend bei einer disziplinären Zuordnung in Fachbereiche. Erstmals an einer hessischen Universität wurden zudem Studienbereiche als Zweitstruktur eingerichtet, in denen die an einem Studiengang beteiligten Fächer und ihre Vertreter:innen zusammenwirken sollten. Als Drittstruktur in der Forschung kamen an der Gesamthochschule die wissenschaftlichen Zentren und interdisziplinären Arbeitsgruppen hinzu.

Für die Fachbereichsgliederung war der Hochschule ein Entwurf aus dem Ministerium zugegangen, der in Kassel in kurzer Zeit diskutiert werden musste. Auf einige Kritikpunkte konnte man sich einigen und Gegenvorschläge präsentieren, in anderen Punkten divergierten die Kritikpunkte von Professor:innen untereinander oder Professor:innen und Student:innen. Von den rückgemeldeten Kritikpunkten setzte das Kultusministerium nur einige um und widersprach damit Beschlüssen der Selbstverwaltungsorgane der Hochschule. In der Hochschule, die gerade erst formell in die Selbstständigkeit entlassen wurde, entstand so der Eindruck, dass ihre Geschicke weiter von Wiesbaden aus gelenkt würden.

Beispielsweise hatte der Gründungsbeirat unter anderem eine Trennung der Fachbereiche Visuelle Kommunikation und Industrial Design und eine Zusammenlegung der Sprach- und Literaturwissenschaften beschlossen. Von den Student:innen wurde vor allem die Trennung der Bereiche Architektur und Stadtplanung/Landschaftsplanung kritisiert (Bild 3).