Knochen auf dem Campus

Foto - 2008

Der Fund von Skeletten auf der Baustelle an der Kurt-Wolters-Straße sorgte für zahlreiche Spekulationen, woher und aus welcher Zeit sie stammen. Die Polizei war vor Ort und rechtsmedizinische Expertisen wurden eingeholt. Nachdem klar war, dass die Skelette deutlich länger als 50 Jahre dort lagen, beendete die Polizei die Ermittlungen. Auch die Universität interessierte sich nicht weiter für die Skelette, Präsident Postlep betonte in der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA), zu den Skeletten forschen könnten andere. Ihre Herkunft blieb ungewiss und die Skelette wurden noch 2008 auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.

In Zusammenarbeit mit Historiker:innen der Universität Kassel und dem Institut für angewandte Biografie- und Familienforschung Kassel konnte der geschichtliche Kontext weitgehend rekonstruiert werden. Es handelte sich um etwa 400, im Jahr 1813  in einem Kasseler Lazarett an Fieber verstorbene napoleonische Soldaten. Die Historikerin Carina Gabriel-Kinz hat in ihrer 2016 veröffentlichten Staatsexamensarbeit die Geschichte der Soldaten und die ihrer Überreste aufgearbeitet.