Alles auf eine Karte
1981 richtete der Fachbereich Landwirtschaft die erste Professur für ökologischen Landbau in Deutschland ein. Inzwischen hatte Witzenhausen dieses Alleinstellungsmerkmal verloren. Der Fachbereich kämpfte mit zurückgehenden Student:innenzahlen, auch weil er mit der fachlichen Breite großer agrarwissenschaftlicher Fakultäten nicht mithalten konnte und die zweite, zur Promotion berechtigende Studienstufe des integrierten Studiengangs fehlte. Bundesweit gab es Diskussionen um die Reduzierung der agrarwissenschaftlichen Ausbildungskapazitäten und immer wieder kam die Überlegung auf, die Witzenhäuser Ressourcen nach Gießen zu verlegen und dort die Agrarwissenschaften in Hessen zu bündeln. Schließlich besann sich der Fachbereich auf die Vorreiterrolle in der ökologischen Agrarwissenschaft und beschloss eine Konzentration auf dieses Gebiet sowie die Vorbereitung einer engen Zusammenarbeit mit der Fakultät für Agrarwissenschaften der Universität Göttingen. Zunächst gab es Diskussionen um die vom Ministerium geforderte Annäherung der landschaftsplanerischen Fachgebiete in Kassel an den Witzenhäuser Fachbereich, letztlich genehmigte das Wissenschaftsministerium die Neuorientierung und die Erhaltung des Standortes Witzenhausen. Zwar mussten Stellen abgebaut werden, dem Fachbereich wurde nun aber die Einrichtung eines vollständigen Diplomstudiengangs mit zweiter Studienstufe genehmigt.