Campus Holländischer Platz

Video - 1985

Der Kasseler Campus entstand als postmodernes Gegenbild zu den Hochschulbauten der 1960er. In Bochum oder Bielefeld wurden riesige Betonbauten auf die grüne Wiese am Stadtrand gesetzt. Zunächst dachte das hessische Kultusministerium auch an eine solche „moderne“ Campus-Universität auf dem Gelände der Dönche. Vor Ort jedoch versprach man sich von der Gründung der Hochschule auch Impulse für die Stadtentwicklung und arbeitete auf ein innenstadtnahes Gelände hin. Nachdem es gelungen war, den Standort Henschelei festzulegen, spiegelte sich auch in den Entwürfen für die Bebauung der Anspruch, die Hochschule (wieder) in die Stadt zu holen. Der von Horst Höfler und Lutz Kandel entworfene Komplex versuchte, den Campus mit seinen Gassen zu einem Stadtquartier werden zu lassen. Gebäude für studentisches Wohnen und verschiedene Läden sollten das Quartier beleben.

Die Innenräume wurden, so die Kritiker:innen in diesem Fernsehbeitrag, weniger gründlich durchdacht. Neben Funktionsmängeln für die Lehre wurden im Laufe der Jahre auch zahlreiche Hindernisse und Beeinträchtigungen für Menschen mit Behinderungen sichtbar.