Ideenwettbewerb Campus
Gestartet wurde der Ideenwettbewerb für die Bebauung des Henschelgeländes im Herbst 1977. Der Umgang mit den alten Henschelhallen, ob der Erhalt einzelner Teile oder der völlige Abriss, blieb den teilnehmenden Architekten freigestellt. Eingereicht wurden 35 Arbeiten, von denen in der ersten Runde keiner auf dem ersten Platz landen konnte. Stattdessen wurden ein zweiter Preis und zwei dritte Plätze vergeben (Bild 3). Die Jury machte schon bei der ersten Auswahl deutlich, dass sie sich von der Menschlichkeit der Entwürfe habe leiten lassen und eine Abkehr von der Anonymität der Hochschulbauten der 1960er Jahre bevorzugte. Der Entwurf der beiden Stuttgarter Horst Höfler und Lutz Kandel bekam zunächst den ersten der beiden dritten Preise. Der Ursprungsentwurf sah den Erhalt wesentlicher Teile der alten Halle K9 und eine Unterbringung der Bibliothek dort vor. Außerdem fiel der Vorschlag durch die im Norden konzentrierte Freifläche auf, die großflächige Seenlandschaft wurde von der Jury als unrealistisch angesehen.
Alle drei Entwürfe der ersten Runde wurden um eine Überarbeitung gebeten, in der zweiten Runde entschied sich das Preisgericht nur für den Vorschlag der Stuttgarter Architekten, auch weil es durch eine Flächenkonzentration kostengünstig und zügig zu verwirklichen sei. In der überarbeiteten Fassung wurde auf die Weiternutzung der K9 verzichtet und ein Neubau der Bibliothek konzipiert. Die Diagonale blieb als zentrale Erschließungsachse, durch die die Hochschule zur Stadt hin offen sein und sich in das Quartier einbetten sollte. Nach weiteren Überarbeitungen wurde 1980 die Gesamtplanung abgeschlossen.