Interdisziplinarität und Modernisierung der Inhalte: Das Beispiel Fremdsprachen

Prof. Dr. Hans-Manfred Bock (Jg. 1940) war von 1971 bis 2005 Professor für Politikwissenschaft an der Gesamthochschule/Universität Kassel und erzählt in einem Interviewausschnitt über seine damaligen Reformvorstellung, deren Hintergründe und deren Umsetzung.
Er studierte Politikwissenschaft und Romanistik in Marburg und war vor seiner Berufung an die Gesamthochschule mehrfach als Lektor des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Frankreich. An der Pariser Sorbonne war er in dieser Funktion am Aufbau eines Studienfachs „civilisation allemande“ beteiligt, mit dem die Beschäftigung mit den gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und historischen Zusammenhängen in Deutschland Teil des französischen Germanistikstudiums werden sollte. Diese Erfahrungen brachte er mit nach Kassel, wo auch die neu berufenen Vertreter:innen der Anglistik und Romanistik für das Studium künftiger Fremdsprachenlehrer:innen ein Reformmodell umsetzten. Bisher fokussierten sich beide Disziplinen auf Sprache und Literatur, insbesondere ältere Sprachstufen und Texte. An der Gesamthochschule Kassel gelang es, den Studienteil „Landeswissenschaften“ gleichberechtigt neben Sprach- und Literaturwissenschaften zu integrieren, wie aus dem hier abgebildeten Ausschnitt aus der Studienordnung von 1973 hervorgeht. Der veränderte Anspruch an die Ausbildung von Fremdsprachenlehrer:innen und die Bedeutung des Fremdsprachenlernens wird insbesondere in der Präambel, die der Studienordnung vorangestellt war, deutlich.
Wer mehr über die Entstehung und Entwicklung dieses Reformmodells der Ausbildung von Fremdsprachenlehrer:innen erfahren möchte, findet dazu Literatur.