Hochschulen in Hessen (1969)

Poster/Grafik - 1969

Die Karte zeigt deutlich die regionale Konzentration der Universitäten im Süden und Westen Hessens. Die Nähe der Universitäten in Gießen und Marburg zueinander resultiert aus der über Jahrhunderte fortdauernden Teilung Hessens in die Landgrafschaft Hessen-Kassel (welche 1527 ihre Universität in Marburg gründete) und die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt (welche ihre Universität 1607 in Gießen errichtete). Mit vier Universitäten stand Hessen im Bundesvergleich gut da. Das deutlich größere Niedersachen hatte 1969 beispielsweise nur drei Universitäten, begann aber auch mit der Planung neuer Einrichtungen.

Der nordhessische Raum lag zwar zwischen den beiden Universitäten Göttingen und Marburg, die nächsten technisch orientierten Universitäten waren allesamt über 200 km entfernt, sodass schon früh ein naturwissenschaftlich-technischer Schwerpunkt einer Universität in Kassel anvisiert wurde. Auch die lokale Wirtschaft setzte sich für diese Ausrichtung der Universität ein. In den 1960ern bemühte sich die Stadt Kassel, Vorbereitungen für den Aufbau einer medizinischen Akademie als Grundstein einer späteren medizinischen Fakultät einzuleiten. Die Stadt sicherte sich auch die Unterstützung der Universität Marburg für eine medizinische Fakultät in Kassel zu. Denn Marburg erhoffte sich damit eine Entlastung der überfüllten Philipps-Universität.