2017

Im Jahr der documenta 14 waren die Verbindungen zwischen der bedeutendsten Schau moderner Kunst und der Universität Kassel vielfältiger als je zuvor. Germanistik, Materialwissenschaft und Politikwissenschaft, Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung, Kunst, Student:innen wie Professor:innen, Kunsthochschule, Gießhaus und Gottschalkhalle waren an der documenta beteiligt. Der Parthenon of books und die nach dem Vorbild Lucius Buckhardts veranstalteten Spaziergänge stehen exemplarisch für die unterschiedlichen Aktivitäten.

In den Naturwissenschaften starteten an der Universität in diesem Jahr zwei Großprojekte, von denen in den kommenden Jahren wichtige Beiträge zur Grundlagenforschung, einem Bereich, in dem Kassel bisher gegenüber anderen Universitäten deutlich zurückliegt, zu erwarten sind. Ein neuer Sonderforschungsbereich wurde unter Leitung von Kasseler Physiker:innen und Chemiker:innen zur Erforschung der Chiralität bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Aus dem universitätsinternen „Förderprogramm zur weiteren Profilbildung für die Jahre 2017 bis 2022“ heraus wurde unter anderem ein von Kasseler Biolog:innen koordiniertes Graduiertenprogramm eingerichtet. Gemeinsam mit Beteiligten aus anderen Naturwissenschaften, Mathematik und Elektrotechnik erforschen die Teilprojekte die Entstehung und Funktionsweise innerer Uhren. Ende 2021 wurde der weitere Ausbau zu einem Graduiertenkolleg von der DFG bewilligt. Aus den Naturwissenschaften kam auch der neue Vizepräsident: Der Physiker Prof. Dr. René Matzdorf wurde 2017 zum Vizepräsidenten für Studium und Lehre gewählt.

In baulicher Hinsicht konnte in diesem Jahr der erste sanierte Teil der Campusbibliothek eröffnet und der zweite zum Umbau freigegeben werden. Zugleich begannen in und an der Murhardschen Bibliothek die Arbeiten zur Sanierung und Erweiterung des Hauses. Ein anderes Gebäude, die Villa Rühl blieb dagegen weiterhin ungenutzt. Eine Gruppe von Aktivist:innen wollte dies ändern und besetzte die Villa, musste sie allerdings kurze Zeit später unter Polizeieinsatz wieder verlassen.