2014
Das Jahr 2014 brachte in Forschung, Wissenstransfer und Nachwuchsförderung einige neue Verbundprojekte. Das hessische Forschungsförderungsprogramm LOEWE sicherte den beiden Projekten „Wünschenswerte Erschwernisse beim Lernen“ und „Safer Materials“ für vier Jahre die finanzielle Unterstützung zu. Ging es in dem bildungswissenschaftlichen Schwerpunkt um den Lernerfolg und wie dieser nachhaltiger und erfolgreicher sein kann, so befasste sich der werkstofftechnische Schwerpunkt mit Methoden und technischem Know-how zur Steigerung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Materialien. Im Bereich der Werkstofftechnik eröffnete gemeinsam mit und unterstützt durch B. Braun Melsungen ein Anwendungszentrum zur Entwicklung neuartiger Prozesse der Kunststoffverarbeitung. Mit dem ITeG (Informationstechnik-Gestaltung) wurde das vierte wissenschaftliche Zentrum der Universität eröffnet. In interdisziplinärer Kooperation soll hier die Entwicklung der Informationstechnik aus einer Gesamtsicht von Mensch und Technik betrachtet und ein Beitrag zur gesellschaftlich wünschenswerten Gestaltung von Technik geleistet werden.
Derweil zeigte ein aus Forschungsarbeiten der Universität Kassel heraus entwickeltes Objekt, welchen Beitrag Forschung zur Gestaltung einer besseren Welt leisten kann. Eine Studentin des Studiengangs Visuelle Kommunikation begleitete den Wasserrucksack PAUL für einen 2014 produzierten Film auf seinem Einsatz zur Gewinnung von sauberem Trinkwasser in abgelegenen oder notleidenden Gebieten.
PAUL steht beispielhaft für nachhaltige Forschung. 2014 verfasste die Hochschule erstmals einen Nachhaltigkeitsbericht und unterstrich damit ihr Bemühen, sich als Hochschule langfristig auf eine ökologisch, ökonomisch und sozial tragfähige Weise zu entwickeln. Der Bericht formulierte Ziele für die Umsetzung von Nachhaltigkeit in Lehre und Forschung, beschrieb aber auch Tätigkeiten, mit denen sich die Hochschule als Betrieb und Organisation ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig entwickeln soll.
Einen Beitrag zur Aufklärung über (nicht) nachhaltige Produkte und Konsumgewohnheiten leistet das von Student:innen des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften getragene Projekt „Konsumkritischer Stadtrundgang“.
Nachhaltig ist die Universität auch in ihrem Einsatz für die Bewahrung der Erinnerung an die Opfer und Folgen von Gewaltherrschaft und der Erinnerung an die wechselvolle Geschichte des Geländes am Holländischen Platz. In diesem Jahr wurde hierzu ein „Weg der Erinnerung“ eröffnet.
Auf dem Campus sichtbar wurde nun auch das neue Wohnheim des Studierendenwerks, in dessen 125 Appartements im Herbst 2014 die ersten Student:innen einzogen. In den Veranstaltungsraum des Neubaus zog der Campus Club, der in einem publik-Beitrag als Schmelztiegel der Nationen vorgestellt wird.