2010
Mit 20.643 Student:innen überschritt die Universität erstmals die 20.000er-Marke und gelangte immer mehr an ihre Kapazitätsgrenze. Räumlich war diese Grenze schon längst überschritten, sodass erstmals auch in Kassel Kirchen und Kinos für große Lehrveranstaltungen angemietet wurden. Während die Neubauten für das Institut für Musik sowie für die Sprach- und Literaturwissenschaften an der Kurt-Wolters-Straße eingeweiht wurden, stellte sich heraus, dass die Bebauung des Geländes der ehemaligen Textilfabrik Gottschalk später starten würde als geplant.
Die insgesamt stark steigende Nachfrage nach Studienplätzen und die Notwendigkeit, Zulassungsbeschränkungen auszuweiten, zeigte sich besonders eindrücklich am Beispiel des Bachelorstudiengangs Psychologie, der zum Wintersemester 2010 startete. Für die Verbesserung von Studium und Lehre unter Überlastbedingungen wurden neue Wege getestet: Der Einsatz von Tablets in der Lehre wurde erprobt und das E-Klausuren-Center eröffnete.
Die Hochschule verabschiedete 2010 zudem einen neuen Entwicklungsplan für die Zeit bis 2014, der in verschiedenen Bereichen neue Ziele vorsah: Der Anteil von Frauen bei den Promotionen sollte von 34 auf 40 Prozent gesteigert werden. Weiter fortgesetzt wurde mit dem Entwicklungsplan der personelle Umbau der letzten Jahre, der sich in der abgebildeten Tabelle spiegelt. Zeitnah war nun das Erreichen der Relation von 1:2 zwischen Professor:innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen vorgesehen.
Erfolgreich eingeworben wurde 2010 das interdisziplinär angelegte und zusammen mit der Universität Göttingen ausgerichtete DFG-Graduiertenkolleg „Dynamiken von Raum und Geschlecht: entdecken, erobern, erfinden, erzählen“.