2001

Das Jahr 2001 war geprägt von der Umsetzung des neuen Hessischen Hochschulgesetzes. Im Januar fand die Neuwahl aller Gremien der Hochschule statt und am 7. Februar tagte zum letzten Mal nach 22 Jahren der mit 90 Mitgliedern besetzte Konvent als hochschulpolitische Versammlung der Gesamthochschule. Zugleich wurde im Herbst 2001 ein neues, durch das Hochschulgesetz geschaffenes Gremium besetzt: der Hochschulrat. Ein weiteres Instrument zur Steuerung der Hochschule war die Zielvereinbarung zwischen der Landesregierung und der Hochschule. Beide Neuerungen werden in einem Ausschnitt der AStA-Zeitschrift HAStAlaVista vorgestellt und aus einer studentischen Perspektive kommentiert. Erstmals trat die Wahlversammlung der Hochschule, heute als Erweiterter Senat bezeichnet, zusammen und wählte mit Friedrich Ortmann und Heinz Theuerkauf die neuen Vizepräsidenten.

Auf der Ebene von Studium und Lehre kündigten sich 2001 bereits die Auswirkungen der 1998 unterzeichneten Bologna-Erklärung zur Vereinheitlichung der Studienstrukturen in Europa an. Mit Computational Mathematics wurde 2001 erstmals ein Bachelorstudiengang in Kassel akkreditiert, das heißt, er durchlief ein Begutachtungsverfahren unter Beteiligung externer, international anerkannter Expert:innen, bevor zum Wintersemester 2002/03 die ersten Student:innen sich dafür immatrikulierten. Für Beachtung sorgte die Eröffnung des noch als integrierter Diplomstudiengang geplanten Studiengangs Informatik, der in einem Video des Hochschulfernsehens Univision präsentiert wird. Für andere Studiengänge brachte 2001 dagegen eine Bestandsgarantie: Wie in publik berichtet wird, konnte durch eine Vereinbarung zwischen der Evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck, dem Bistum Fulda und der Hochschule die Fortführung der religionspädagogischen Studiengänge erreicht werden. 

Erstmalig veranstaltete die Hochschule einen Sporttag unter dem Motto „Uni in Bewegung“, auch zur Stärkung der „corporate identity“. Hierbei gab es sicher für den Hausmeister der Sporthalle viel zu tun, der einem Team des Hochschulfernsehens Univision seinen Arbeitsplatz vorstellte. 

Die zeitgeschichtlichen Ereignisse des Jahres ließen auch die Mitglieder der Kasseler Hochschule nicht unberührt. Der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften veranstaltete nach den Terroranschlägen vom 11. September einen Studientag. 

An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis, zwischen Architektur und Ingenieurwesen wurde 2001 das 1999 als Forschungsinstitut gegründete Zentrum für Umweltbewusstes Bauen an der Gottschalkstraße eröffnet. Neben den Fachgebieten Technische Gebäudeausrüstung und Bauphysik war Gernot Minke, von 1974 bis 2011 Leiter des Forschungslabors Experimentelles Bauen an diesem Zentrum beteiligt. Minke wurde insbesondere mit Lehmbauten in der ganzen Welt bekannt und in einem Beitrag des Hochschulfernsehens Univision interviewt.